>ReCycle<
Entstehungsjahr:
August 2015 im Kraftwerk Riedersbach im Rahmen des internationale Stahlsymposium
Dimension:
Höhe 440cm, Stahlrohre 50 x 0,6cm verschweißt und verformt
Material:
Verschweißt auf Sockelplatte 100 x 150 x 1,5 cm
Gedübelt auf Betonsockel 160 x 120 x 18 cm
Gewicht 1100kg Stahl, Sockel ca 830 kg, Gesamt ca. 2t.
Ein Kreis ergibt den nächsten, CYCLE, reCYCLE, re-reCYCLE, .. . Nicht, dass sich alles einfach im Kreis dreht, Recycling ist mehr: einen Kreislauf in einem selbstähnlichen System. Es erfindet sich immer wieder neu, hinterlässt Spuren und erzeugt immer wieder neuen Sinn jenseits des Kreislaufes an sich. Zu Kreisen geformte Rohre, die selbst einmal eine andere Funktion hatten, werden wiederverwertet, erzeugen dadurch einen neuen kulturellen Wert. Der Stahl verwittert und rostet und geht im übertragenen Sinn wieder in einen Kreislauf ein. Was aus rötlich-erdigem Erz unter hohem Energie-Aufwand metallisch glänzend wurde geht in einen langsamen Transformations-Prozess ein. Bereits angerostete Rohrabschnitte werden an den Rändern wieder aufgeschmolzen, metallisch glänzend um dann wieder anzurosten. Die Oberfläche – die Textur – spiegelt diesen cycle wieder, der Lauf der Dinge ist an der Oberflächenbeschaffenheit auch gut ablesbar. Die Stahlplastik verändert sich dann in den ersten Jahren durch den die Farbe bestimmenden Oxygenierungsgrad der Oberfläche. Wetter und Regen hinterlassen Abrinnspuren und eine Patina, was wiederum eine Interaktion der Oberflächen-Textur mit der Form an sich ergibt, sodass die Form selbst die Textur mitbestimmt. Auch die mit Absicht ungleichmäßige Gestaltung der Oberfläche wirkt sich auf die Textur aus, wird doch aus einem technisch präzise gerichteten Rohr eine weiche, beinahe organische Form, auch hier wieder ein neuer Zyklus, ein ReCYCLE.
Ausgehend von einer Achterschleife wurde die Form der Ziffer Acht um eine weitere Schleife ergänzt. Symbolisch erweitert das die unendliche Zahl noch um eine weitere Dimension und einen Freiheitsgrad. Neben dem abstrakten Begriff an sich lässt sich die Interpretation solcher abstrakten Formen untersuchen. Verstärkt durch die Dreiteilung der Stahlplastik als drei zusammengefügte Ringe sollen Deutungsmöglichkeiten geschaffen werden, an der Grenzlinie zwischen abstrakter und figuraler Repräsentation und das Bildergedächtnis der Betrachter herausfordern. Die Stahlplastik eröffnet durch ihre Grundform, die Gestaltung und die Textur vielfache Assoziationsfelder und lädt zum Dialog ein.